Zuletzt bearbeitet 31.03.2015 11.00


Zuletzt bearbeitet 24.05.2012 16.00
Gold - Złoto w Belwederze

 

 

 

„Złoto otwiera wszystkie drzwi”

szczególnie w wiedeńskim Belvedere

„Złoto otwiera wszystkie drzwi” , tym razem Muzeum Belvedere w Wiedniu otworzyło drzwi dla złota.
Złoto zawsze fascynowalo ludzkość, odgrywało ważną rolę we wszystkich zaawansowanych cywilizacjach.  Było powodem wojen, grabieży i podbojów ale również służyło do szczytniejszych celów, wykorzystywane przez artystów malarzy, rzeźbiarzy, jubilerów a nawet  w architekturze. Wystawa w Belwederze jest poświęcona temu szlachetnemu metalowi i jego wykorzystaniu w sztuce. 200 prac, 125 artystów – już ta ilość robi wrażenie, obrazy sławnych malarzy jak również nowo odkrytych artystów; Sylvie Fleury, Richard Hamilton, Stefan Balkenhol, Yves Klein, Andy Warhol, Franz West, Emil Orlik...i wielu innych.

Złoto było często stosowane w sztuce, w średniowieczu, w następnych wiekach zniknęło aby pojawić się dopiero w drugiej połowie XX wieku.
Po podziwianiu dzieł wielkich artystów, nasza mała grupka zwiedzających miała okazję poznać również pracownię w podziemiach Belvederu, gdzie pod okiem fachowca, można się było nauczyć jak „złocić obrazy”. Ciekawe doświadczenie i inspiracja dla miłośników sztuki.

Wystawa czynna: od 15. marca 2012 do 17. czerwca 2012

Unteres Belvedere
Codziennie od 10.00 do 18.00, środa:  10.00 do 09.00

Foto: Archiv, Barbara Kalczynska

   

 

  

Das echte Gold kehrt in die Kunst zurück

Von Hedwig Kainberger | Aktualisiert vor 76 Tagen

Im Belvedere in Wien wird eine einzigartige Ausstellung über Gold in Kunstwerken vorbereitet: Nur echte Ware, nur Blattgold. Kurator und Kunsthistoriker Thomas Zaunschirm im SN-Gespräch.

Das Gold verschwand im 15. Jahrhundert fast schlagartig aus den Gemälden. Jetzt kehrt es zurück. Der Kunsthistoriker Thomas Zaunschirm befasst sich seit Jahren mit dieser erstaunlichen Wiederaufnahme des Goldgrundes in der Gegenwartskunst. Deshalb kuratiert er die Großausstellung "Gold" im Unteren Belvedere samt Goldkabinett, Orangerie und Prunkstall. Bevor diese nächste Woche eröffnet wird, nahm er sich Zeit für ein SN-Gespräch.

SN:  Warum ist Gold ein so ergiebiges Thema, dass sich damit eine so große Ausstellung gestalten lässt?

Zaunschirm: Gold ist ein blinder Fleck in der Kunstgeschichte.

SN:  Woran zeigt sich der?

Zaunschirm: Kunsthistoriker haben immer wieder dieselbe Theorie verfochten: Gold sei ein sakrales und spirituelles Material. Tatsächlich ist diese Deutung eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Sie geht auf Oswald Spengler zurück, der 1918 behauptete, Gold "drückt das Wesen und Walten des göttlichen Geistes aus".

Die Kunsthistoriker haben das wiederholt abgeschrieben, ohne je zu fragen: Welche Künstler haben wann und warum mit Gold gearbeitet? So betrachtet ist die Goldforschung eine Wüste gewesen.

Zudem hat sich erst für diese Ausstellung gezeigt, was noch nie jemandem aufgefallen ist: Es arbeiten heute so viele Künstler mit Gold wie seit dem Mittelalter nicht mehr. Allerdings genieren sich die meisten dafür und glauben, sich rechtfertigen zu müssen. Denn es gibt Vorurteile: Gold sei kitschig, ornamental, traditionell, kunstgewerblich, elitär, sakral.

SN:  Wie kam Gold in die Kunst?

Zaunschirm: Gold ist in allen Kulturen wegen seiner besonderen Eigenschaften verwendet worden: Es ist unzerstörbar. Es ist weich und gut zu verarbeiten. Es schützt vor Korrosion. Es hat einen fast unnachahmlichen Glanz.

Daher werden ihm magische Eigenschaften zugeschrieben, sein Glanz wird mit dem Licht der Sonne und der Götter verglichen, mit ihm wird ein Ewigkeitsanspruch verbunden. Aber es gibt keine über Jahrhunderte konsistente Bedeutung. Wichtig ist: Es ist kostbar, beständig und hat eine einzigartige Licht- und Farbwirkung.

SN:  Seit wann verwenden Künstler Gold? Seit dem Mittelalter?

Zaunschirm: Das älteste Bild in der Ausstellung ist ein ägyptisches Mumienporträt eines Mannes aus Fayoum um 120 n. Chr. Das wurde zu dessen Lebzeiten gemalt und nach dem Tod auf die Mumie gelegt. Solche Mumienporträts sind die ersten Bilder, also Kunstwerke, für die Gold verwendet wurde.

Ja, im Mittelalter war Gold für Buchmalerei, Mosaike und Altäre von zentraler Bedeutung. Und ab der Renaissance verschwindet es.

SN:  Aber in Kirchen und Schlössern - vor allem im Barock - ist eine Fülle von Gold!

Zaunschirm: Ja, vieles wird vergoldet, um so prunkvoll Reichtum und Macht zur Schau zu stellen. Aber das Gold verschwindet mit der Renaissance aus der Malerei.

SN:  Wieso?

Zaunschirm: Leon Battista Alberti schrieb in "Über die Malerei" von 1435, es sei besser, Gold darzustellen, als es zu benützen. Gold störe wegen seines starken Glanzes die anderen Farben.

Das ist der Beginn des Illusionismus der neuzeitlichen Kunst. Das ist eine epochale Wende.

SN:  Kann die Feststellung in einem einzigen Buch eine solche epochale Wende auslösen?

Zaunschirm: Alberti war sehr einflussreich. Aber hinzu kommt die Zentralperspektive (ab 1410, Anm.). Damit war es möglich, im Hintergrund - statt des Goldgrundes - Landschaften oder Räume sowie Schatten zu malen.

SN:  Wann kehrt das Gold in die Kunst zurück? Im 19. Jahrhundert?

Zaunschirm: Das glaubt man! Aber das ist meist ein Missverständnis. Im 19. Jahrhundert wird der mittelalterliche Goldgrund nur zitiert, aber es wird oft kein Gold verwendet, kein Metall, nur goldene Farbe. Nehmen Sie Klimts Zwickelbilder im Kunsthistorischen Museum: Das ist alles Illusionsmalerei. Sogar in der Secession ist das meiste falsches Gold. Im 19. Jahrhundert galt das Gold in Bildern als "barbarisch", wie Hegel das ausgedrückt hat.

SN:  Und Klimts goldener Stil?

Zaunschirm: Es erscheint wie Gold, aber wie viel echtes Metall Gustav Klimt benützte, ist oft nicht zu sehen. Und noch nie hat das jemand exakt untersucht.

SN:  Warum ist relevant, ob etwas Gold ist oder aussieht wie Gold?

Zaunschirm: Es ist ein Unterschied, ob etwas scheint oder ist. Wenn etwas nur vorgibt, Gold zu sein, dann ist es Illusionismus, sei es mittels glänzendem Buntpapier, Muschelgold (Farbe aus zerriebenem Blattgold, Anm.), einem Pulver aus Messing oder Bronze oder einem Anstrich aus Zinndisulfid.

Nehmen Sie Andy Warhols "Gold Marilyn" im MoMa in New York. Wir lesen in den Büchern von einer "Ikone", weil Gold rundherum sei. Aber es ist Vinyl, es ist nur dargestelltes Gold.

Nur echtes Gold hat unmittelbare Gegenwärtigkeit, ansonsten ist es ein Verweis auf ein anderes Material. Mit echtem Gold ist eine andere Realität im Bild.

SN:  Ab wann haben Künstler wieder mit echtem Gold gearbeitet?

Zaunschirm: Der Erste war Giandomenico Tiepolo. Er hat in Vicenza sechs Bilder in Grisaille-Technik und Blattgold gemacht, zwei davon zeigen wir im Belvedere. Doch Tiepolos Leistung, das Gold in anderem Kontext als im mittelalterlichen Altar zu verwenden, blieb isoliert.

Dann gibt es Einzelerscheinungen wie Philipp Otto Runge, aber das echte Blattgold bleibt im 19. Jahrhundert rar.

Erst Mitte des 20. Jahrhunderts beginnt mit dem Neuen Realismus von Yves Klein und Robert Rauschenberg das Arbeiten mit Gold. Klein hat damit - wie mit seinem Blau - seine religiöse Metaphysik und die Idee von der kosmischen Leere verbunden. Rauschenberg war der Erste, der sich rein für das Material interessiert hat.

SN:  Und seither?

Zaunschirm: Zunächst haben nur ein paar Leute mit Gold gearbeitet, James Lee Byars oder Jannis Kounellis. Richtig losgegangen ist es in den 1980er-Jahren. 1982, auf der "documenta 7", hat man plötzlich viel Gold gesehen.

SN:  Wie wurde darauf reagiert?

Zaunschirm: Die Kunstkritik hat sich darüber lustig gemacht. Auch über die erste Goldausstellung, "Das goldene Zeitalter" in Stuttgart 1991, ist die Kritik verhöhnend hergefallen: Das sei Ramsch und Kitsch. Offenbar deshalb hat sich niemand mehr getraut, eine Gold-Ausstellung zu machen.

In der jüngsten Ausstellung über Gold in der zeitgenössischen Kunst, in "Aurum" in Biel 2008, war nur etwa ein Drittel der Exponate aus oder mit echtem Gold. Es ging also nur um das Thema, nicht um den Werkstoff.

SN:  Und jetzt im Belvedere?

Zaunschirm: Unser Anspruch ist: nur echte Ware, nur Blattgold. Sollten andere Sachen hineingerutscht sein, dann unfreiwillig.

SN:  Warum unfreiwillig?

Zaunschirm: Weil die Materialien nicht für jedes Kunstwerk untersucht sind. Ich habe einige Restauratoren in Museen angerufen, die wussten es oft selbst nicht, oder sie haben das vermeintliche Gold kontrolliert und festgestellt: Das ist nur Goldfarbe.

Doch in dieser Ausstellung geht es darum, das reine Gold zu sehen.

SN:  Wie haben Sie all die neuen goldenen Kunstwerke gefunden?

Zaunschirm: Jahrelang gesucht. Vor drei, vier Jahren hatte ich vierzig Künstler, mittlerweile sind es mehr als 800 Namen von lebenden oder bis vor Kurzem lebenden Künstlern. In der Ausstellung haben wir über 200 Werke von 125 Künstlern, von denen 100 leben.

SN:  Zeigen Sie in der "Gold"-Ausstellung auch Mittelalterliches aus der Sammlung des Belvedere?

Zaunschirm: Schon, aber wenig. Mittelalterliches bleibt im Prunkstall. Allerdings stellen wir dort mit einzelnen neuen Werken einen Kontrast her. Die alte Vorstellung von Heiligen ist einem neuen Verständnis gewichen: Heute zeigen die Künstler Sportler, Popstars, Helden aus Computerspielen und Mangas.

Oder: Weil die Vorstellung von der Seele abgelöst ist von der Hirnforschung, zeigen wir im Prunkstall zwischen den gotischen Figuren ein geflügeltes, vergoldetes Hirn von Jan Fabre.

SN:  Was hat Sie bei den Vorbereitungen der Ausstellung erstaunt?

Zaunschirm: Mich erstaunt die Wiederkehr des Goldgrundes auf Bildwerken, wo er zuvor vertrieben war: Es gibt jetzt Landschaften mit Goldgrund, Stillleben mit Goldgrund.

Viele Künstler glauben, sie hätten mit der Verwendung von Gold ein Tabu gebrochen. Viele haben nur ein einziges Werk in Gold gemacht, dann nichts mehr. Und sie sprachen nur davon, als ich sie danach fragte, wie Erwin Wurm und Oswald Oberhuber.

Und es gibt einzelne Merkwürdigkeiten. So hat 1962 ein Neuseeländer, der sich Billy Apple nennt, angebissene Äpfel vergoldet - lange vor dem Apple Computer.

Die Vielfalt ist grenzenlos: abstrakte, figurative, skulpturale Objekte. Das größte Werk ist von Walter Schnabl, ein 3,3 Meter großer mit Blattgold strukturierter Schild, der wird in der Orangerie das abschließende Werk sein.

SN:  Ist die Wiederkehr des Goldes eine Gegen-Renaissance? Markiert das eine Zeitenwende? Oder sind das zu große Worte?

Zaunschirm: Wenn ich nach einem großen Wort greife, dann sagte ich "Weltpremiere". So wie im Belvedere ist das noch nie gezeigt worden, weil noch niemand eine Weltgeschichte des Goldes in der Kunst geschrieben hat.

Ausstellung: "Gold", Unteres Belvedere, Wien, 15. März bis 17. Juni.

 

 

 

 

 

 

 

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Zuletzt bearbeitet 10.10.2013 13.50
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