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Zuletzt bearbeitet 31.01.2016 22.18 FRAU AN DER FRONT
Theater Brett 28. – 30. Jänner, 20 h 4. – 6., 11. – 13., 18. – 20., 25. – 27. Feber
Nika Bretschneider ist Alaine Polcz. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte. Eine, wie sie ungezählten Frauen ebenso widerfuhr und im Jahrhundert der Gleichstellung immer noch widerfährt. Vor den Toren Europas aber auch direkt neben der Haustür. Oder im eigenen Heim. Die eigentümliche Distanziertheit zu den vielen kleinen wie unermesslich großen erlebten Verletzungen geht unter die Haut, das Theater als Ort des Geschehens vermittelt einen intimen Rahmen, in dem sich ein Leben ausbreitet, das so oder so ähnlich auch von den eigenen Müttern, Großmüttern, Flüchtlingsfrauen, Freundinnen,… hätte erzählt werden können. Alaine Polcz berichtet stellvertretend für viele. Doch ihre Traumata waren auch Basis ihres beruflichen Werdegangs, ihr Lebenslauf zeigt, dass selbst das schwerste Schicksal großartige Karrieren nicht aufhält. Sie beschäftigte sich als Psychologin und Thanatologin mit dem Sterben und der Trauer, sie begründete die ungarische Hospizbewegung, ihr autobiografischer Roman, Frau an der Front, der 1991, nach dem Zusammenbruch des Regimes ihrer einstigen Peiniger erschien, wurde Bestseller, vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Nika Bretschneider, selbst Heimatvertriebene, kennt die Sprachnuancen des Körpers, jede Sehne erzählt mit, sie zieht Zuhörende und –schauende in ihren Bann. Man erfährt von kurzen Glücksmomenten, von Irritationen, Zweifel, Entdeckungen. Davon, wie sie sich lösen kann, wofür ihr Körper missbraucht wird, damit ihr Geist überlebt aber auch dieser Körper, z.B. für eine Kanne Milch. Sie erzählt von der Flucht der Mutter in die Illusion, das Schicksal der Tochter könne ein böser Scherz sein und von einer neuen Liebe. Es ist die Geschichte einer Frau, die Männern wie Frauen neues Verständnis und Mitgefühl für das eigene Leben und das der Nächsten schenkt. Nochmals zu sehen jeweils Do., Fr., Sa., 20 h (28. – 30. Jänner, 4. – 6., 11. – 13., 18. – 20., 25. – 27. Feber Mit freundlichen Grüßen Ludvik Kavin
Theater Brett
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